Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6

Freddy's Finale - Nightmare on Elm Street 6

Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6 (OT: Freddy’s Dead: The Final Nightmare); Regie: Rachel Talalay; USA, 1991.

Darsteller:
Robert Englund (Freddy Krueger), Lisa Zane (Maggie Burroughs), Shon Greenblatt (John Doe), Lezlie Deane (Tracy), Ricky Dean Logan (Carlos), Breckin Meyer (Spencer), Yaphet Kotto (Doc), Roseanne (Childless Woman), Tom Arnold (Childless Man), Elinor Donahue (Orphanage Woman), Johnny Depp (Teen on TV (as Oprah Noodlemantra)), Cassandra Rachel Friel (Little Maggie / Katherine Krueger), David Dunard (Kelly), Marilyn Rockafellow (Mrs. Burroughs), Virginia Peters (Woman in Plane) …

Inhalt:
Die Kinderpsychologin Maggie Burroughs (Lisa Zane) wird von ständig wiederkehrenden Albträumen geplagt. Doch erst als sie einen neuen Patienten kennenlernt, findet sie eine Spur, die sie zu einem bestimmten Haus in der Elm Street führt. Dort bereitet sich der Böse, der in keinem Grab Frieden findet, auf einen neuen Großangriff vor …

Kritik:
„Kennt ihr den Schrecken des Einschlafenden? Bis in die Zehen hinein erschrickt er, darob, dass der Traum beginnt – und oft wacht er vom Schrecken auf.“ Kein Geringerer als Friedrich Nietzsche leitet mit diesem Zitat den sechsten und offiziell letzten Teil der Saga um Freddy Krueger ein. Als Regisseurin debütiert hier Rachel Talalay, die uns vier Jahre später noch den überdrehten Real-Comic „Tank Girl“ bescheren sollte und die auch schon in der einen oder anderen Form an den vorherigen Freddy-Teilen mitgewirkt hatte. Das Ergebnis hat mit dem „Ur-Freddy“ aus dem ersten Teil zwar kaum noch etwas zu tun, ist aber besser als sein Ruf.

Als hätten sich alle Beteiligten aus dem Phlegma der letzten Sequels nochmals aufgerafft, kommt „Freddy’s Finale“ mit einem ziemlichen Drive einher, punktet durch lebhafte Kamerafahrten und grandiose Phantasiewelten. Dabei ist die Ausgangsstory mehr als dünn: Wie im dritten Teil wird auch hier eine Kinderpsychologin ins Zentrum des Geschehens gesetzt, die sich dann, na sowas!, als Tochter von Freddy entpuppt und mit einigen Teenies, die mehr oder minder nur als Kanonenfutter für den Handschuh-Slasher fungieren, in Springwood landet, dem Städtchen mit der Elm Street. Hier leben längst keine Kinder mehr, und die Erwachsenen sind samt und sonders durchgeknallt – etwa der Lehrer, der vor leeren Pulten absurde Referate über Krueger hält. In Sachen Abgefahrenheit steht die „Realität“ den Traumwelten hier in nichts nach, und dem Film gelingen einige großartige Einstellungen wie etwa die der bizarren, kinderlosen Kirmes.

Allzu ernst sollte man das Ganze natürlich nicht nehmen, wie schon in den Vorgängerfilmen werden auch die Morde nicht blutig-düster, sondern als schrill überdrehte Grand-Guignol-Kabinettstücke inszeniert, herrlich politisch unkorrekt mit der Verunglimpfung eines Gehörlosen und parodistisch überhöht mit dem am Joystick von Freddy Krueger zappelnden und hüpfenden Spencer (Breckin Meyer), eine absurde Szene, die visuell durch wabernde Sixties-Psychedelic-Grafiken eingeleitet wird und durch einen Johnny Depp, der vor Drogen warnt! Spätestens hier sollte auch dem letzten Zuschauer klar sein, dass dieser Film in keiner Sekunde den Anspruch erhebt, ein ernstzunehmender Beitrag zum Horrorgenre sein zu wollen. Hat man dies verinnerlicht, so kann man richtig Spaß mit dem letzten „offiziellen“ Teil haben, der Freddy Krueger nicht feierlich zu Grabe trägt, sondern zum Lachen in den Heizungskeller geht.



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