Nightmare 2 – Die Rache

Nightmare 2 - Die Rache

Nightmare 2 – Die Rache (OT: A Nightmare on Elm Street Part 2 – Freddy’s Revenge); Regie: Jack Sholder; USA, 1985.

Darsteller:
Mark Patton (Jesse Walsh), Kim Myers (Lisa Webber), Robert Rusler (Ron Grady), Clu Gulager (Ken Walsh), Hope Lange (Cheryl Walsh), Marshall Bell (Coach Schneider), Melinda O. Fee (Mrs. Webber), Tom McFadden (Mr. Webber), Sydney Walsh (Kerry), Robert Englund (Freddy Krueger), Edward Blackoff (Biologielehrer), Christie Clark (Angela Walsh), Lyman Ward (Mr. Grady), Donna Bruce (Mrs. Grady), Hart Sprager (Lehrer) …

Inhalt:
Fünf Jahre sind vergangen, seit Freddy Krueger in der Hölle verschwand. Doch jetzt wird der in der Elm Street neu eingezogene Jesse Nacht für Nacht von fürchterlichen Visionen des tödlichen Traumdämons verfolgt. Und wenn es Freddys verkorkster Seele gelingt, vom Körper des Jungen Besitz zu ergreifen, dann kehrt er aus der Totenwelt zurück, um die gesamte Stadt in blutiges Chaos zu stürzen …

Kritik:
Nicht fünf Jahre wie im Film, sondern nur gerade ein Jahr sollte es dauern, bis Freddy Krueger wieder auf der Leinwand erschien. Und leider gibt sich „Nightmare 2“ nach einem immerhin phantasievollen und furiosen Traumwelt-Einstieg – als Schulbusfahrer steuert Freddy eine Schar Jugendlicher über eine Klippe – schnell als das zu erkennen, was es ist: ein lieblos heruntergekurbeltes Sequel, bei dem die Lustlosigkeit aller Beteiligten deutlich zu erkennen ist.

Im Bemühen nach Abwechslung änderte man den Plot dahingehend, dass Freddy nun in einer Art Metamorphose vom Körper des Jesse Besitz ergreift, was das ursprüngliche Traumweltkonzept mehr verwässert als bereichert – da wird man auch durch die zugegebenermaßen tollen Effekte, etwa wie Freddy aus Jesse wortwörtlich herausbricht, nur bedingt versöhnt. Es will auch nicht einleuchten, dass Freddy nun auch Erwachsene metzelt (den schwulen Turnlehrer), hinzu kommen einige Phänomene – Gegenstände machen sich selbstständig, Wellensittiche explodieren (!) –, die eher aus „Poltergeist“ geklaut zu sein scheinen und kaum in Einklang mit dem Freddy-Universum gebracht werden können.

Dass man nun einen Jungen statt ein Mädchen als Hauptdarsteller exponierte, leuchtet prinzipiell ein, schließlich sollte es ja kein Remake des ersten Teils werden. Jungdarsteller Mark Patton als Jesse war hier aber eine überaus unglückliche Wahl, er zeichnet sich nicht nur durch absolut fehlendes Charisma und weitgehende Talentfreiheit aus, sondern wirkt geradezu unsympathisch. Vom Drehbuch her sollte er der Figur offenbar hin und wieder eine gewisse Introvertiertheit verleihen, tatsächlich kommt er in den entsprechenden Szenen nur maulfaul und schlecht gelaunt rüber, man wünscht sich fast, er würde alsbald der Klingenhand zum Opfer fallen. Auch seine „Love Interest“ Lisa (Kim Myers) reißt nichts heraus, und da man für das Pärchen keinerlei Empathie zu entwickeln vermag (und man Jesse nach seiner Hassliebe zu seinem Turnlehrer auch nicht mehr abkauft, hetero zu sein), wirkt das „Die Liebe siegt“-Ende doppelt kitschig und aufgesetzt, ja fast ärgerlich.

Man will ja auch mal etwas Positives sagen, und so ist immerhin zu vermelden, dass einige Schockszenen durchaus Suspense haben und man sich auch freut, hier nochmals einen sehr düsteren und harten Freddy Krueger zu sehen. Dennoch bleibt „Nightmare 2“ eine Folge, die man sich höchstens aus Komplettierungsgründen ansehen sollte. Als Conclusio der vergurkten Story bleibt eigentlich nur der Kampf des Protagonisten mit Freddy als Metapher seiner Ablehnung der eigenen verdrängten Homosexualität hängen.



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