Hellraiser: Hellseeker (OT: Hellraiser: Hellseeker); Regie: Rick Bota; USA, 2002.
Darsteller:
Dean Winters (Trevor Gooden), Ashley Laurence (Kirsty Cotten), Doug Bradley (Pinhead / Merchant (as Charles Stead)), Rachel Hayward (Dr. Allison), Sarah-Jane Redmond (Gwen Stevens), Jody Thompson (Tawny the Neighbor), Kaaren de Zilva (Sage), William S. Taylor (Detective Lange), Michael Rogers (Detective Givens), Trevor White (Bret), Ken Camroux (Ambrose), Dale Wilson (Chief Surgeon), Gus Lynch (Boyfriend), Kyle Cassie (Paramedic), Alec Willows (Janitor) …
Inhalt:
Kirsty Cotton (Ashley Laurence), die Heldin aus Hellraiser I + II, und ihr Mann Trevor (Dean Winters) stürzen bei einem Autounfall in einen See. Nur Trevor überlebt. Doch Kirsty wird nicht im Auto gefunden und die Polizei glaubt, Trevor habe seine Frau ermordet. Sein Leben wird zum Höllentrip, er wird von bösen Alpträumen geplagt und weiß nicht mehr, was Realität und was Fiktion ist. Je länger er über den Unfall und Kirstys Tod nachdenkt, desto mehr Einzelheiten fügen sich in dieses Puzzle ein. Ungewollt hat er Pinhead und die Xenobiten wieder auf Kirstys Spur gebracht und nun wollen sie auch seine Seele. Jede Person, die Trevor helfen will, wird bestialisch umgebracht, und auch der Polizei-Inspektor scheint nicht unbeteiligt daran zu sein …
Kritik:
Ein anfänglicher Unfall, ein Auto, das in einen Fluss stürzt, und der Überlebende des Unfalls taucht anschließend ein in eine merkwürdige und bizarre Welt der Visionen und Halluzinationen. Wer seine Lektionen im Horror- und Mysterygenre gelernt hat, ahnt die Auflösung am Ende. Doch zunächst stürzt Rick Bota, der in der sechsten Hellraiser-Runde den Regiestuhl ubernahm und auch für die beiden folgenden Filme nicht mehr verlassen sollte, den Zuschauer in ein spektakulär inszeniertes Puzzle, das sich im konzeptuellen Aufbau eng an den Vorgänger anlehnt.
Dean Winters stellt den Protagonisten Trevor Gooden durchaus überzeugend dar als verzweifeltes Unschuldslamm, der sich permanent falschen Anschuldigungen ausgesetzt sieht – eine deutliche Variation zum Joseph Thorne aus „Inferno„, der sich seiner Schattenseiten ja durchaus bewusst war. Zur Enttäuschung wird das Wiedersehen mit Ashley Laurence als Kirsty Cotton, was nicht an ihrem Spiel liegt, daran gibt es nichts auszusetzen, sondern an der ihr zugeschriebenen Rolle, die so gar keine Continuity zu den ersten beiden Teilen aufweist. Unglaubwürdig, dass sie nach all ihren Erlebnissen eine Hellraiser-Puzzlebox noch einmal in die Hand nimmt, geschweige denn öffnet, und rätselhaft, dass sie einen so dubiosen Typen wie Trevor heiratet. Immerhin, auf Dough Bradley als Pinhead ist Verlass, er hat zwar wenig Screentime, zeigt aber jedes Mal volle und eindringliche Präsenz, wenn er auftaucht.
Besonders in den CGI-Effekten kann der Film sein schmales Budget nicht verleugnen, diese sind eher mäßig gelungen und im Falle der zweiköpfigen Schizophrenie sogar lachhaft geraten, aber immerhin, für eine FSK-16-Einstufung kommt der Film erstaunlich blutig einher. Ansonsten setzt man, und dies durchaus effektiv, auf düstere, schmutzige, morbide Locations, besonders die „Rue Morgue“ in die finale Leichenkammer ist gelungen umgesetzt. Insgesamt kann das Script überzeugen, auch wenn man immer mal wieder denkt, dass man da auch mehr hätte herausholen können, einige Traumsequenzen wie die Gehirn-OP sind einfach zu offensichtlich nur wegen des Effekts eingesetzt worden, und die Verwirrspiele aus Realität und Halluzination werden auch etwas überstrapaziert, sodass sich hin und wieder eine gewisse „Ach, schon wieder nicht echt“-Ermüdung einstellt. So bleibt „Hellseeker“ insgesamt auf dem Level des Vorgängers, ohne diesen in irgendeiner Form toppen zu können. Akzeptabel.