Hellraiser – Das Tor zur Hölle

Hellraiser - Das Tor zur Hölle

Hellraiser – Das Tor zur Hölle (OT: Hellraiser); Regie: Clive Barker; Großbritannien, 1987.

Darsteller:
Andrew Robinson (Larry Cotton), Clare Higgins (Julia Cotton), Ashley Laurence (Kirsty Cotton), Sean Chapman (Frank Cotton), Oliver Smith (Frank als Monster), Robert Hines (Steve), Anthony Allen (erstes Opfer), Leon Davis (zweites Opfer), Michael Cassidy (drittes Opfer), Frank Baker (Ausgestoßener), Kenneth Nelson (Bill), Gay Baynes (Evelyn), Niall Buggy (Dinner-Gast) …

Inhalt:
Larry Cotton (Andrew Robinson) und seine Frau Julia (Clare Higgins) ziehen zusammen mit Tochter Kirsty (Ashley Laurence) in das Haus von Larrys Bruder Frank (Sean Chapman), der seit langem spurlos verschwunden ist. Beim Umzug verletzt sich Larry an der Hand und ein wenig Blut fällt auf den Boden des Dachbodens. Dies erweckt Frank wieder zum Leben und befreit ihn aus dem Reich der Hölle, in dem er sich befunden hat, seit er die mysteriöse Puzzlebox der Xenobiten geöffnet hatte, die ihm unendliche Lust, aber auch unendliche Qualen bescherte. Um ganz zur menschlichen Gestalt zurückzufinden, braucht Frank mehr Blut – und findet in Julia, mit der er früher ein Liebesverhältnis hatte, eine zu allem entschlossene Helferin. Schließlich beschwört Kirsty erneut die Xenobiten herauf. Werden sie ihr helfen und Frank zurück in die Hölle holen oder sich gegen sie wenden?

Kritik:
Der erste Horrorfilm von Clive Barker basierte auf seiner Kurzgeschichte „The Hellbound Heart“ und darf zu den absoluten Klassikern des Genres gerechnet werden. Der Anführer der Xenobiten, „Pinhead“, wurde schnell zu einer kultigen Figur, und es folgten bis dato sieben Fortsetzungen, von denen aber nur die ersten drei direkten Bezug auf den ersten Teil nahmen. Die Xenobiten wurden äußerst fantasievoll in Szene gesetzt und symbolisierten mit ihrem (teils ins Comichafte übertriebenen) Outfit die Art der Bestrafung, der sie ausgesetzt waren, als sie zu Höllenkreaturen wurden. Sie bereicherten den Fundus der Filmmonster um eine intelligente Variante, grausam, aber in der Wahl ihrer Opfer differenzierend (und teils sogar verhandlungsbereit) – Engel für die einen, Dämonen für die anderen.

Doch auch die Story konnte voll überzeugen: Im Vordergrund steht die Liebesgeschichte zwischen Julia und Frank, wobei Julia Züge der Hörigkeit entwickelt, bei denen es offen bleibt, ob sie auf übergroße Liebe oder auf die dämonische Kraft von Frank zurückgehen. Denn bis zu seiner endgültigen Rückverwandlung ist Frank ein wahrhaft abschreckendes Wesen irgendwo zwischen Skelett und Mensch. Der Topos des Monsters, das in symbiotischer Liebe mit einem menschlichen Helfer verbunden ist, ist zwar nicht neu und findet sich auch schon etwa in Rollins „La Morte Vivante“ („The Living Dead Girl“), wird hier aber in Vollendung ausgearbeitet, wobei besonders Clare Higgins in ihrer Verwandlung zum mordenden Vamp eine tolle Leistung hinlegt. Der recht geradlinige Mittelteil hat allerdings auch die eine oder andere Länge, mit dem aktiven Eingreifen von Kirsty, von Ashley Laurence sehr authentisch verkörpert, wird es aber dann wieder deutlich dynamischer.

„Hellraiser“ weiß aber auch mit seinen tollen, wirklich schauerlichen Spezialeffekten zu begeistern, an erster Stelle muss hier die Wiedererweckung von Frank genannt werden, die äußerst atmosphärisch, fast schon artifiziell inszeniert wurde. Viel zur dunklen und schweren Atmosphäre des Films trägt der machtvolle Soundtrack von Christopher Young bei. Es gibt einige sehr harte Splatterszenen, doch „Hellraiser“ ist alles andere als ein vordergründiger Schocker, es ist eine Geschichte um dunkle Leidenschaften, Liebe und Hörigkeit, Schrecken und Leid.



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