Cabal – Die Brut der Nacht

Cabal - Die Brut der Nacht

Cabal – Die Brut der Nacht (OT: Nightbreed); Regie: Clive Barker; USA, 1990.

Darsteller:
Craig Sheffer (Aaron Boone / Cabal), Anne Bobby (Lori Desinger), David Cronenberg (Dr. Philip K. Decker), Charles Haid (Captain Eigerman), Hugh Quarshie (Detective Joyce), Hugh Ross (Narcisse), Doug Bradley (Dirk Lylesberg), Catherine Chevalier (Rachel), Malcolm Smith (Ashberry), Bob Sessions (Pettine), Oliver Parker (Peloquin), Debora Weston (Sheryl Ann), Nicholas Vince (Kinski), Simon Bamford (Ohnaka), Kim Robertson (Babette) …

Inhalt:
Tief unter einem verlassenen Friedhof verborgen liegt die Stadt Midian. Bevölkert von den letzten einer Rasse, welche der Mensch nur aus seinen Alpträumen kennt. Sie versuchen, in Frieden zu leben. Doch was der Mensch nicht kennt, muss er vernichten … Von einem geistesgestörten Massenmörder aufgehetzt, stürmen die selbsternannten Hüter der Ordnung die Katakomben Midians. Die „Brut der Nacht“ muss ausgelöscht werden!

Kritik:
„Cabal – Die Brut der Nacht“ oder einfach „Nightbreed“, wie er im Original heißt, gehört zu den absoluten Kultklassikern der 90er, was vor allem auf den Regisseur und „Hellraiser„-Schöpfer Clive Barker zurückzuführen ist, der besser bekannt ist als Verfasser abgründiger Horrorgeschichten („Die Bücher des Blutes“). Der Film ist kaum genau einzuordnen, es ist eine Mischung aus Horror, Slasher, Action und Fantasy.

Wohl das herausragendste Element ist die Gestaltung der Unterwelt Midian mit ihren bizarren Bewohnern. Hier konnten sich die Maskenbildner richtig austoben und schufen eine vor phantastischen Einfällen überbordende Welt monströser Gestalten, eine Welt der Dunkelheit und der Nacht, der eine abgründige, poetische Kraft innewohnt. Sie ist der Antipol zu Tag und Ratio, ein labyrinthisches Asyl für Freaks und Ausgestoßene. Klar, dass die Monster hier die „Guten“ sind und die Normalos die „Bösen“ – die Allegorie auf Randgruppen jedweder Art trägt der Film oft allzu plakativ und moraltriefend vor sich her.

Was die Darsteller angehen, so hat hier David Cronenberg sichtlich Freude, den psychopathischen Böesewicht mimen zu dürfen, und es gelingt ihm auch gut. Anne Bobby als Lori sieht nicht nur süß aus, sondern weiß auch gut Emotionen rüberzubringen. Die Szene, in der sie auf dem Friedhof ein schwaches Geschöpf der Nacht vor der Sonne rettet, gehört zu den anrührendsten Momenten des ganzen Films. Leider ist ausgerechnet Hauptdarsteller Craig Sheffer die schwächste Besetzung, blass und hölzern gibt er den Aaron Boone, zudem ist sein David-Hasselhoff-Outfit mit Jeans, Lederjacke und 80er-Prollfrisur wenig sympathieeinflößend. Als korrupter Cop konnte er 10 Jahre später in „Hellraiser: Inferno“ jedenfalls sehr viel mehr überzeugen.

Die Story ist im Ansatz zwar gut, aber teils wirr umgesetzt, letztlich bleiben zu viele Fragen offen. Das finale Shooting-out hilft da wenig und spricht in seiner übertriebenen und ausgewalzten Form wohl nur beinharte Actionfans an, die den Wert eines Films an der Zahl der Explosionen messen. Nicht nur dafür gilt: Weniger wäre mehr gewesen. Der Film will einfach zu viel und bleibt dadurch ein wirres Sammelsurium, das man sich indes dennoch gerne ansieht, und sei es nur wegen der tollen Darstellung der Monsterwelt.


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