Feuertanz – Horror Infernal (OT: Inferno); Regie: Dario Argento; Italien, 1980.
Darsteller:
Leigh McCloskey (Mark Elliot), Irene Miracle (Rose Elliot), Eleonora Giorgi (Sara), Daria Nicolodi (Elise Stallone Van Adler), Sacha Pitoëff (Kazanian), Alida Valli (Carol, die Hausverwalterin), Veronica Lazar (Krankenschwester), Gabriele Lavia (Carlo), Feodor Chaliapin Jr. (Professor Arnold / Dr. Varelli), Leopoldo Mastelloni (John, der Butler), Ania Pieroni (Musikstudentin), James Fleetwood (Koch), Rosario Rigutini (Mann), Ryan Hilliard (Schatten), Paolo Paoloni (Musiklehrer) …
Inhalt:
New York. Rose Elliot liest in einem Buch des Architekten E. Virelli, dass er je ein Haus in Freiburg, Rom und New York gebaut habe, nicht wissend, dass diese drei Häuser von den sogenannten Drei Müttern, Hexen, eingenommen werden und diese dadurch zu den drei Toren zur Hölle werden. Rose befürchtet, dass sie in dem New Yorker Haus lebt, und sucht im Keller nach weiteren Anzeichen. Sie schreibt ihrem Bruder Mark, der in Rom Musik studiert, einen Brief, dass er bitte kommen soll. Sara, Marks Freundin, liest diesen Brief und erkennt, dass ihre Schule ebenfalls das Haus einer dieser Hexen ist. Diese Erkenntnis bekommt ihr schlecht. Als Mark da´nn in New York eintrifft, ahnt er nicht, welche Schrecken ihm noch bevorstehen …
Kritik:
Wie schon in „Suspiria“ setzt Dario Argento bei „Inferno“, das unter dem Titel „Feuertanz – Horror Infernal“ in die deutschen Kinos kam, ganz auf die Kraft seiner suggestiven Bilder und Farben, die, mal in Rot, mal in Blau, für eine unwirkliche, alptraumhafte Atmosphäre sorgen. Schon der Anfang hat es in sich, als Rose durch eine Falltür im Keller in eine surreale Unterwasserwelt hinabtaucht. Es sind sphärisch anmutende Bilder, die mit dem Schockeffekt einer jäh auftauchenden, scheußlich anzusehenden Wasserleiche sehr drastisch durchbrochen werden.
Immer wieder spielt der Film mit den Topoi der Traum- und Parallelwelten, scheinbar Vertrautes erscheint plötzlich überhöht und hat dunkle Seiten. Die gemütliche, ehrwürdige Bibliothek beherbergt im Keller ein geheimnisvolles, alchimistisches Labor, und das Haus in New York erweist sich als ausgeklügeltes Labyrinth mit doppelten Böden und geheimen Gängen. Die perfekt komponierten Szenen zeigen oft Grausames – nach Argento-Art sadistisch ausgeklügelte, raffinierte Morde – in ästhetisch überhöhtem Stil, und die Story ist sogar noch spannender und stringenter als in „Suspiria“, auch wenn auch diesmal nicht alle Rätsel aufgeklärt werden – so muss man den geheimnisvollen Mörder wohl als Inkarnation des Bösen begreifen, er wird nie im klassischen Sinne „entlarvt“. Ebenso bleibt die schöne Frau mit der Katze, die Roses Bruder in der Vorlesung erscheint, eine geheimnisvolle Abgesandte aus einer anderen Welt.
„Inferno“ ist ein Meisterwerk, das zu Unrecht ein wenig im Schatten von „Suspiria“ steht, denn die zweite Folge der Trilogie um die Hexenhäuser steht dem Erstling qualitativ in nichts nach. Es ist ein abgründiger Thriller, dessen Surrealität durch den Soundtrack von Keith Emerson noch verstärkt wird, der aber nichtsdestoweniger eine durchaus stringente Handlung zu bieten hat.