Supervixens – Eruption

Supervixens - Eruption

Supervixens – Eruption (OT: Supervixens); Regie: Russ Meyer; USA, 1975.

Darsteller:
Shari Eubank (SuperAngel / SuperVixen), Charles Napier (Harry Sledge), Uschi Digard (SuperSoul / Telephone Operator), Charles Pitts (Clint Ramsey), Henry Rowland (Martin Bormann), Christy Hartburg (SuperLorna), Sharon Kelly (SuperCherry), John Lazar (Cal MacKinney), Stuart Lancaster (Lute), Deborah McGuire (SuperEula), Glenn Dixon (Luther), Haji (SuperHaji), ‚Big Jack‘ Provan (Sheriff), Garth Pillsbury (Fischer), Ron Sheridan (Polizist) …

Inhalt:
Clint Ramsey (Charles Pitts) arbeitet in der Tankstelle von Martin Bormann (Henry Rowland) und hat das Problem, dass seine eifersüchtige und nymphomanische Freundin, die vollbusige SuperAngel (Shari Eubank), ihn permanent mit Anrufen nervt. Als sie ihn tatsächlich einmal bei einem Flirt erwischt, wirft sie ihn aus der Wohnung und lässt sich von Polizist Harry Sledge (Charles Napier) trösten. Jedoch kriegt dieser keinen hoch, und als sie ihn wegen seiner Impotenz auslacht, entpuppt er sich als Psychopath und tötet sie auf grausame Weise. Clint, dem der Mord angehängt wird, muss fliehen und erlebt auf seiner Reise durch die USA allerlei Abenteuer mit gutbestückten Frauen und eifersüchtigen Ehemännern. Seine Reise endet wiederum an einer Tankstelle, wo er sich in die reizende SuperVixen (wieder Shari Eubank) verliebt, die dort Hamburger brät. Doch dann taucht Harry wieder auf, und es kommt zum Kampf auf Leben und Tod …

Kritik:
„Zur Hölle mit der Kunst – runter mit den Blusen!“, so lautet eines der vielen schönen Zitate, die von Russ Meyer (1922–2004) überliefert sind. Der Filmemacher mit der Vorliebe für Frauen ab Körbchengröße E hatte seine trashigen Exploitationwerke nie als etwas anderes gesehen als eine Fortsetzung seiner Phantasien. Und so reiht sich auch „Supervixens“, 1975 mit einem Budget von weniger als 100.000 Dollar in kürzester Zeit abgedreht, fast prototypisch ein in sein Œuvre und präsentiert sich dem erstaunten Betrachter als wildes Crossover von Sexklamotte, Thriller, Roadmovie und Komödie, das sich jeglicher filmischen Kategorisierung und im Grunde genommen auch jeglicher künstlerischen Bewertung radikal entzieht.

Im Mittelpunkt stehen natürlich die Frauen, allesamt von hervorstechendem Körperbau, die so schöne Namen wie SuperAngel, SuperCherry, SuperSoul oder eben SuperVixen tragen. Während Anfang und Ende des Films teils auch drastische Gewalt beinhalten – besonders der Badewannenmord an SuperAngel ist nicht ohne und trug dem Film in Deutschland eine Indizierung ein –, ist der Mittelteil als schrill-trashige, in einzelne Episoden zerfallende „Reise ins Glück“ unseres Helden Clint angelegt, dessen Begegnungen mit diversen vollbusigen Schönheiten stets nach dem gleichen Strickmuster verlaufen: Verführung des Widerwilligen, anschließend Verfolgung durch eifersüchtigen Mann oder behütenden Vater. Insbesondere die Episode, in der 70er-Jahre-Busenstar Uschi Digard ein österreichisches Bauernmädchen spielt, bleibt im Gedächtnis hängen und ist wunderbar skurril inszeniert.

Natürlich gibt es reichlich nackte Haut zu sehen, Russ Meyer versteht es prächtig, voyeuristische Gelüste zu stillen. Jedoch werden die Frauen hier keineswegs als passive Lustobjekte dargestellt, sondern entsprechen in ihrer nymphomanischen und stets willigen Art und mit ihrer XXL-Oberweite eher der parodistischen Übersteigerung gängiger Männerphantasien. Hier ergreift ganz klar die Frau die Initiative, Clint ist stets nur Opfer seiner Triebe.

Doch abgesehen von diesen soziosexuellen Betrachtungen macht „Supervixens“ einfach einen Heidenspaß, man muss den Film mehrfach sehen, um alle visuellen Gags und Dialogwitze, die Russ Meyer hier untergebracht hat, wirklich würdigen zu können.


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