Montclare – Erbe des Grauens (OT: Next of Kin); Regie: Tony Williams; Australien, 1982.
Darsteller:
Jacki Kerin (Linda), John Jarratt (Barney), Alex Scott (Dr. Barton), Gerda Nicolson (Connie), Charles McCallum (Lance), Bernadette Gibson (Rita / Mrs. Ryan), Robert Ratti (Kelvin), Tommy Dysart (Harry), Debra Lawrance (Carol), Simon Thorpe (CFA-Sprecher), Alan Rowe (Mann vom Service Club), Isobel Harley (Paula) …
Inhalt:
Kurz nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Linda Stevens (Jacki Kerin) in ihre Heimatstadt zurück, um das Erbe anzutreten: Montclare, ein altes Landhaus, welches als Seniorenstift umfunktioniert wurde. Bald nachdem sie die Rolle als Verwalterin des Stifts übernommen hat, schleicht sich bei ihr das Gefühl ein, dass etwas mit dem alten Haus nicht stimmt: Sie hört seltsame Geräusche und sieht unbekannte Gestalten im Halbdunkel …
Kritik:
Der etwas andere Horrorfilm aus Australien. Weit davon entfernt, der blutrünstige Slasher zu sein, den das alte VHS-Cover erwarten lässt, baut die Inszenierung von Tony Williams recht langsam und schön subtil eine Atmosphäre schleichender Bedrohung auf, wobei Jacki Kerin die fortschreitende Verunsicherung der Protagonistin bestens wiedergibt. Die unheildräuenden Kameraeinstellungen werden bestens unterstützt von einem elektronischen Soundtrack, den kein Geringerer als Klaus Schulze beisteuerte.
Ebenso subtil ist die Geschichte: Linda Stevens wird auf mysteriöse Vorfälle und Todesfälle gestoßen, die sich in dem Altersheim „Montclare“ zutragen, gleichzeitig muss sie sich mit ihrer Vergangenheit und ihrem Verhältnis zu ihrer Mutter auseinandersetzen, deren Tagebuch sie findet. Das, was sie liest – ihre Mutter fühlte sich beobachtet und verfolgt –, erlebt sie bald schon selbst. Inklusive einigen dann doch recht harten Szenen mündet das in einen Plot, der trotz der einen oder anderen kleineren Logikschwäche überraschend und ausgeklügelt einherkommt.
„Next of Kin“, den Quentin Tarantino einmal als einen seiner Lieblingsfilme bezeichnete, hebt sich wohltuend ab von den 08/15-Slashern der gleichen Zeit und wäre es definitiv wert, per neuer DVD-Veröffentlichung einmal aus seinem Dornröschenschlaf geholt zu werden. [Update Februar 2008: Unterdessen ist der Film von X-Rated als DVD veröffentlicht worden.]