Mars Attacks!

Mars Attacks!

Mars Attacks! (OT: Mars Attacks!); Regie: Tim Burton; USA, 1996.

Darsteller:
Jack Nicholson (President James Dale / Art Land), Glenn Close (First Lady Marsha Dale), Annette Bening (Barbara Land), Pierce Brosnan (Professor Donald Kessler), Danny DeVito (Rude Gambler), Martin Short (Pressesekretär Jerry Ross), Sarah Jessica Parker (Nathalie Lake), Michael J. Fox (Jason Stone), Rod Steiger (General Decker), Tom Jones (er selbst), Jim Brown (Byron Williams), Lukas Haas (Richie Norris), Natalie Portman (Taffy Dale), Pam Grier (Louise Williams) …

Inhalt:
‚Wir kommen in Frieden‘ rufen die abgefahrenen Mars-Männer scheinheilig, um dann im marsianischen Blutrausch das Begrüßungskomitee des Präsidenten samt Weltpresse mit ihren Instant-Grill-Strahlenwaffen einzuäschern. Auf der gesamten Erde bricht ein hysterisches Inferno aus, doch der Widerstand lebt – fragt sich nur, mit welcher Waffe man jemanden bezwingen kann, der Atombomben als Joints wegraucht?

Kritik:
Nachdem Ausnahmeregisseur Tim Burton mit „Ed Wood“ dem fast liebevoll so betitelten schlechtesten Regisseur aller Zeiten und B-Film-Ikone Edward D. Wood jr. ein feinsinniges Denkmal gesetzt hatte, muss es ihn gewaltig gejuckt haben, sich ebenfalls in Wood-Manier auszutoben: Ein überdrehtes Außerirdischen-Spektakel musste her, mit Marsianern wie aus dem Comicheft, Strahlenkanonen und allem, was dazugehört.

Das Spektakel ist ihm gelungen: „Mars Attacks!“ ist Trash pur, eine Invasionskomödie, die gleißend grell überzeichnet ist, angefangen bei dem Outfit der Marsmenschen mit riesigen sichtbaren Hirnen und Glubschaugen über die bewusst stümperhaften Special Effects bis hin zur klischeehaften Handlung – auch wenn diese dann doch immer wieder mit der einen oder anderen Überraschung aufzuwarten weiß. Vor allem aber lebt der Film von seinem riesigen Staraufgebot: Praktisch jeder, der im ausgehenden 20. Jahrhundert Rang und Namen hatte, ließ es sich nicht nehmen, zumindest eine Nebenrolle zu bekleiden. Und so erleben wir Jack Nicholson als Präsident der Vereinigten Staaten, der, natürlich vergeblich, sein ganzes Militär gegen die bösen Außerirdischen mobilisiert, wir sehen Pierre Brosnan und Danny DeVito und sogar Tom Jones, der schlicht sich selbst spielt.

So nebenbei wirft „Mars Attacks!“ einen mehr als satirischen, fast schon bitterbösen Blick auf das Amerika der Clinton-Ära und lässt die USA unter den Strahlenkanonen der Außerirdischen nicht nur (fast) untergehen, sondern lässt dieses auch noch recht würdelos aussehen. Und natürlich sind es wieder die kleinen, unscheinbaren Loser von nebenan, die sich als die wahren Helden entpuppen und am Ende die Welt retten dürfen. Aberwitzig, schrill und grotesk: „Mars Attacks!“ ist sicher eine der besten Science-Fiction-Komödien aller Zeiten.


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