Der Tod und das Mädchen

Der Tod und das Mädchen

Der Tod und das Mädchen (OT: Death and the Maiden); Regie: Roman Polanski; Großbritannien, 1994.

Darsteller:
Sigourney Weaver (Paulina Escobar), Ben Kingsley (Dr. Roberto Miranda), Stuart Wilson (Gerardo Escobar), Krystia Mova (Dr. Mirandas Frau), Jonathan Vega (Dr. Mirandas Sohn), Rodolphe Vega (Dr. Mirandas Sohn) …

Inhalt:
Paulina Escobar lebt mit ihrem Ehemann in einem einsamen Haus an der Küste eines südamerikanischen Staates. Als eines Tages ein Fremder auftaucht, glaubt sie, in ihm den Mann wiederzuerkennen, der sie zur Zeit der Diktatur gefoltert und vergewaltigt hat. Sie beschließt, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, fesselt und misshandelt den unliebsamen Gast und versucht so, ein Geständnis aus ihm herauszupressen. Eine lange Nacht in den Abgründen der menschlichen Seele beginnt …

Kritik:
Der Filmtitel verweist nicht von ungefähr auf ein sehr bekanntes, sich wiederholendes Motiv aus der Kunst: die Gegenüberstellung von Leben und Eros zu Tod und Verfall – gleichzeitig verweist er auf die Rahmenhandlung, Täter und Opfer sind sich im Konzertsaal gegenübergestellt, gespielt wird das gleichnamige Stück von Franz Schubert. Sigourney Weaver kämpft hier einmal nicht gegen Aliens, sondern mit ihrer eigenen Vergangenheit, deren Schatten sie im eigenen Hause einholen. Polanski gelang ein reduziertes und packendes Psychodrama um Schuld und Vergeltung, Gewalt und Gegengewalt, das dem Zuschauer in fast 100 Filmminuten viel abfordert und vom intensiven Spiel der wenigen Protagonisten lebt.


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