Demons 3 – The Church

Demons 3 - The Church

Demons 3 – The Church (OT: La Chiesa); Regie: Michele Soavi; Italien, 1988.

Darsteller:
Hugh Quarshie (Vater Gus), Tomas Arana (Evan), Feodor Chaliapin Jr. (Bischof), Barbara Cupisti (Lisa), Antonella Vitale (Hochzeits-Model), Giovanni Lombardo Radice (Reverend), Asia Argento (Lotte), Roberto Caruso (Freddie), Roberto Corbiletto (Hermann, der Küster), Alina De Simone (Lottes Mutter), Olivia Cupisti (Mira), Gianfranco De Grassi (der Ankläger), Claire Hardwick (Joanna), Lars Jorgenson (Bruno), John Karlsen (Heinrich), Katherine Bell Marjorie (Heinrichs Frau) …

Inhalt:
1989. Ein junger Bibliothekar stößt während seiner Arbeiten in einer Kathedrale auf ein geheimnisvolles, uraltes Dokument, dessen Spur ihn zu einem riesigen, eingemauerten Kreuz führt. Doch während er versucht es teilweise freizulegen, geschieht etwas Schreckliches, etwas Unfassbares. Die düstere Kirche erwacht plötzlich zu neuem Leben und zieht alle, die sich darin aufhalten, in einen Strom grausiger Vorfälle. Sie wird zur Spielwiese des Teufels, auf der sich ausschweifende Halluzinationen, Orgien der abgrundtiefsten Verderbtheit und blutige Rituale vollziehen. Was passierte an diesem geweihten Ort vor 850 Jahren? War es die Pest, ein schreckliches Gemetzel, Hexerei oder sind es die Opfer mittelalterlicher Quälereien, deren Seelen nun eine Antwort in der Gegenwart suchen? Keiner weiß es …

Kritik:
Die Filme des italienischen Horrorregisseurs Michele Soavi zeichnen sich stets durch eine gewisse absurde Note aus und auch „The Church“ macht hier keine Ausnahme. Als Produzent fungierte Dario Argento, der auch die Story entwarf. Am Anfang des Films sehen wir, wie Kreuzritter ein Dorf stürmen und die komplette Einwohnerschaft, die angeblich mit dem Teufel paktiert, blutigst niedermetzelt und in einem Massengrab verscharrt. Um das Böse zu bannen, wird über diesem Grab eine große gothische Kathedrale errichtet, die im Folgenden der Schauplatz des Filmes sein wird.

In der Jetztzeit, also 1989, trifft der Bibliothekar Evan (Tomas Arana) in der Kirche ein und findet ein großes Kreuz, das quasi die Pforte zur bösen Unterwelt darstellt. Schon bald erwacht die Kirche zu dämonischem Leben, die Tore sind plötzlich verriegelt, und für die Eingeschlossenen beginnt ein langer Höllentrip. Eine der Schwächen des Skripts ist es sicher, dass nicht recht deutlich wird, was das Böse eigentlich heraufbeschwörte: Waren es die tatsächlich mit dem Teufel paktierenden Dorfbewohner, oder waren es die Kreuzritter, die Unschuldige meuchelten?

Aber Logikfragen sollte man sowieso nicht stellen bei diesem Film, der ähnlich wie die Argentofilme mehr auf die visuelle Kompomente setzt. In der Kirche verfließen die Komponenten von Traum und Realität, und oft ist auch für den Zuschauer nicht klar, was tatsächlich passiert oder was nur wahnhafte Einbildung ist. Menschen werden ermordet und laufen in der nächsten Szene wieder quicklebendig herum, Rahmenhandlungen enden im Nichts. Doch abgesehen von solchen weit aufklaffenden Logiklöchern ist „The Church“ ein wirklich beeindruckender Film mit toller Atmosphäre geworden, der Horror- und Splatterelemente mit einer mystischen Aura umweht, grandios unterstützt durch den fremdartigen Score der italienischen Band Goblin, und der hin und wieder auch absurde Komik durchblitzen lässt. Heimliche Hauptdarstellerin ist sicher Asia Argento als durchtriebene, bildhübsche Lotte, doch auch die anderen Darsteller können überzeugen.

Ein Wermutstropfen ist, dass der Film bis heute noch keine akzeptable deutschsprachige Veröffentlichung erfahren hat, die Billig-DVD von Laser Paradise wird dem opulenten Rausch mystischer Bilder mit verwaschenen Farben und in Vollbildformat in keiner Weise gerecht. Vielleicht auch daher kommt dieser geniale, absurde Streifen in Kritiken meist eher schlecht weg.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: