Das Haus auf dem Geisterhügel (OT: House on Haunted Hill); Regie: William Castle; USA, 1958.
Darsteller:
Vincent Price (Frederick Loren), Carolyn Craig (Nora Manning), Richard Long (Lance Schroeder), Elisha Cook Jr. (Watson Pritchard), Carol Ohmart (Annabelle Loren), Alan Marshal (Dr. David Trent), Julie Mitchum (Ruth Bridgers), Leona Anderson (Mrs. Slydes), Howard Hoffman (Jonas Slydes) …
Inhalt:
Der exzentrische Millionär Frederick Loren (Vincent Price) lädt mit seiner Frau fünf Fremde ein, eine Nacht in dem Haus auf dem Geisterhügel zu verbringen, um dann 10.000 Dollar zu kassieren. Alle willigen ein und schon bald ist in dem weiträumigen Gebäude die Hölle los: Blut tropft von der Decke, ein Kopf liegt in einem Köfferchen und schließlich hängt die Gastgeberin auch noch leblos in der Halle herum. Doch ist in dieser Nacht nichts so wie es scheint …
Kritik:
Dieser Klassiker des Genres vereint den Topos des Geisterhauses mit Krimielementen nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip und wurde von Regisseur William Castle recht wirkungsvoll inszeniert. Castle, der ein Freund von zusätzlichen Gimmicks war, ließ bei den damaligen Vorführungen ein Plastikskelett über die Köpfe der Zuschauer hinwegschweben, um die Wirkung des im Film auftretenden Skeletts noch zu verstärken. Interessant ist die Wahl des Geisterhauses, das in seiner kühl-modernen Optik nichts gemein hat mit den Gothic-Klischees, die man hier erwartet – die Außenaufnahmen zeigen das berühmte Ennis Browne House, das Frank Lloyd Wright 1924 auf den Hügeln Hollywoods erbaute, eine gleichzeitig sachliche und erhabene Ansammlung von Betonquadern.
Sicher, heute kann das „Haus auf dem Geisterhügel“ niemanden mehr wirklich verschrecken, die FSK-18-Freigabe der deutschsprachigen DVD scheint maßlos überzogen. Man hat aber 75 Minuten Spaß ohne Reue mit unerklärlichen Gespenstern, knarrenden Türen, wehenden Vorhängen und einer überaus spielfreudigen Crew, die die üblichen Stereotypen versammelt: den Rationalen, den Ängstlichen, den Trinker, die Verruchte etc. Herausstechend ist, wie nicht anders zu erwarten, Vincent Price in der Hauptrolle als genial-unheilvoller Hausherr, sein leichtes Over-Acting fügt sich hier sehr gut in den augenzwinkernden Unterton des Filmes ein. Als leicht nervend empfindet man die omnipräsente, die Dialoge viel zu laut übertönende Filmmusik, allerdings mag das auch auf eine schlechte Abmischung der deutschen Tonspur zurückzuführen sein. Eine filmgewordene Geisterbahn, die mit nostalgischem Charme punktet.