Damien – Omen II

Damien - Omen II

Damien – Omen II (OT: Damien: Omen II); Regie: Don Taylor; USA, 1978.

Darsteller:
William Holden (Richard Thorn), Lee Grant (Ann Thorn), Jonathan Scott-Taylor (Damien Thorn), Robert Foxworth (Paul Buher), Nicholas Pryor (Dr. Charles Warren), Lew Ayres (Bill Atherton), Sylvia Sidney (Tante Marion), Lance Henriksen (Master Sergeant Daniel Neff), Elizabeth Shepherd (Joan Hart), Lucas Donat (Mark Thorn), Allan Arbus (Pasarian), Fritz Ford (Murray), Meshach Taylor (Dr. Kane), John J. Newcombe (Teddy), John Charles Burns (Butler) …

Inhalt:
Der mittlerweile 13-jährige Damien (Jonathan Scott-Taylor) hat die sieben Jahre nach dem Tod seiner Adoptiveltern in der Familie seines Onkels Richard Thorn (William Holden) in Chicago verbracht. Gemeinsam mit seinem Cousin Mark (Lucas Donat) wird Damien auf eine Militärakademie geschickt, wo ihm sein Ausbilder Sergeant Neff (Lance Henriksen) seine Bestimmung als Antichrist eröffnet. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft ist der Besitz der Thorn Corporation seines Onkels, weshalb alle, die Damiens Erbe im Weg stehen oder seine wahre Identität erkennen, das Zeitliche segnen müssen.

Kritik:
Die letzte Szene aus „Das Omen“ zeigte den kleinen Damien bei der Beerdigung seines Adoptivvaters an der Hand des US-Präsidenten, was suggerierte, dass er fortan im Epizentrum der Macht aufwachsen würde. Und tatsächlich hätte dies zum Konzept des Films gepasst, den Sohn des Teufels mit der Welt der Politik in Verbindung zu bringen. Stattdessen wird Damien (Jonathan Scott-Taylor) von seinem Onkel Richard (William Holden) aufgenommen, einem Global Player in der Wirtschaft, eine konzeptuelle Änderung, die vielfach damit erklärt wurde, dass zur Zeit der Entstehung des Films Jimmy Carter der Präsident der vereinigten Staaten war, ein Pazifist und Menschenrechtler, dem man wohl nicht die Aura des Bösen unterschieben wollte.

Regisseur Don Taylor verlässt sich ganz auf das Konzept des erfolgreichen Vorgängers und übernimmt auch den pompösen und klerikalen Soundtrack von Jerry Goldsmith, der fast ein Markenzeichen der Omen-Reihe ist. Wieder müssen eine Reihe von Menschen, die sich dem Aufstieg von Damien zur Weltherrschaft in den Weg stellen, ebenso grausame wie phantasievolle Tode sterben, wir sehen durchdrehende Killerraben, sich selbstständig machende Fahrstühle oder aber einen zugefrorenen See, der zur tückischen Falle wird. Die religiösen Bezüge und Hintergründe sind diesmal etwas zurückgenommen, der Mythos der Entstehung des Bösen und seiner möglichen Bekämpfung durch die sieben Dolche wurde schließlich im ersten Teil bereits ausführlich dargelegt und wird hier nur nochmals kurz in Erinnerung gerufen. Und auch hier werden Damien wieder sinistre Unterstützer an die Seite gestellt, war es im ersten Teil nur das Kindermädchen, sind es hier gleich mehrere Personen, angefangen bei seinem Ausbilder Sergeant Neff (Lance Henriksen) in der Militärakademie.

Als Novum innerhalb der Geschichte bringt das Sequel mit sich, dass sich der nunmehr 13-jährige Damien, von Jonathan Scott-Taylor hinreichend finster verkörpert, seiner Rolle jetzt bewusst wird, wobei er seine Bestimmung keineswegs unreflektiert akzeptiert, sondern von pubertären Selbstzweifeln geplagt wird. Allerdings wird diese Dimension nicht weiter vertieft, in gewisser Weise wird hier sogar eine Chance vertan, die Figur des Damien durch schizoide Gebrochenheit vielschichtiger zu gestalten. Ein wenig krankt der Film auch, dass Damien niemals ein wirklich starker Antagonist gegenübersteht, alle potenziellen Gegner werden bereits dahingerafft, bevor sie auch nur in die Nähe von Damien kommen. Dennoch ist „Damien – Omen II“ eine solide Inszenierung und Regiearbeit geworden, die die Geschichte um den Sohn des Teufels interessant und nachvollziehbar weiterspinnt.



Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: