Stephen King’s Es

Stephen King's Es

Stephen King’s Es (OT: It); Regie: Tommy Lee Wallace; USA, 1990.

Darsteller:
Harry Anderson (Richard ‚Trashmouth‘ Tozier), Dennis Christopher (Eddie Kaspbrak), Richard Masur (Stanley ‚Stan‘ Uris), Annette O’Toole (Beverly ‚Bevvie‘ Marsh Rogan), Tim Reid (Michael ‚Mikey‘ Hanlon), John Ritter (Ben ‚Haystack‘ Hanscom), Richard Thomas (William ‚Stuttering Bill‘ Denbrough), Tim Curry (Robert ‚Bob‘ Gray / Pennywise, der tanzende Clown / Es), Jonathan Brandis (William ‚Stuttering Bill‘ Denbrough – 12-jährig), Brandon Crane (Ben ‚Haystack‘ Hanscom – 12-jährig), Adam Faraizl (Edward ‚Eddie‘ Kaspbrak – 12-jährig), Seth Green (Richard ‚Richie‘ Tozier – 12-jährig), Ben Heller (Stanley ‚Stan‘ Uris – 12-jährig), Emily Perkins (Beverly ‚Bev‘ Marsh – 12-jährig), Marlon Taylor (Michael ‚Mike‘ Hanlon – 12-jährig) …

Inhalt:
Immer wieder wird die amerikanische Kleinstadt Derry vom Grauen heimgesucht. ES, personifiziert in dem Clown Pennywise, lockt kleine Kinder mit Luftballons, um sie dann bestialisch zu töten. ES tritt aber auch gerne in anderen Masken auf, vorzugsweise in Klischee-Monsterrollen wie dem „Teenage-Werwolf“ oder der „Mumie“. Sieben Kinder, alle mit kleinen Makeln wie Stottern, Asthma oder Fettleibigkeit behaftet und deshalb von den anderen Kindern gehänselt und verfolgt, tun sich im „Club der Verlierer“ zusammen. Ihre enge Freundschaftsbande fordert ES zum Kampf heraus, um ES schließlich zu besiegen. Doch 30 Jahre später kehrt das Grauen zurück, und die mittlerweile Erwachsenen stellen sich, eines alten Kinderschwurs gedenkend, erneut zum Kampf.

Kritik:
Im Gegensatz zu der stringenten, klar konturierten und streng chronologisch ablaufenden Story von SIE (Verfilmung: „Misery„), das geradezu danach schrie, auf Zelluloid gebannt zu werden, galt ES bei Erscheinen als unverfilmbar. Immerhin beschreibt das Monumentalwerk von 880 Seiten nicht nur das Gefühlsleben von bis zu zehn Hauptfiguren, sondern stellt darüber hinaus eine komplette Stadtchronik des Grauens dar. Ein Buch, welches konfus in verschiedenen Zeiten und Generationen hin- und her springt, eine Liebeserklärung Stephen Kings an die billigen Trickmonster des Kinos seiner Kindheit; und nicht zuletzt ein pathetischer Appell an die Macht der Liebe und der Freundschaft. Ein solches Buch lässt sich nur auf zweierlei Art verfilmen: Entweder man greift sich für einen normal langen Film einen oder mehrere Teilaspekte heraus – oder man nimmt sich einfach die Zeit, das Buch genüsslich von der ersten bis zur letzten Seite zu visualisieren. Regisseur Tommy Lee Wallace wählte die zweite Art und stellte für den amerikanischen TV-Sender ABC einen dreistündigen Zweiteiler her.

Die Story in Kürze: Immer wieder wird die amerikanische Kleinstadt Derry vom Grauen heimgesucht. ES, personifiziert in dem Clown Pennywise, lockt kleine Kinder mit Luftballons, um sie dann bestialisch zu töten. ES tritt aber auch gerne in anderen Masken auf, vorzugsweise in Klischee-Monsterrollen wie dem „Teenage-Werwolf“ oder der „Mumie“. Sieben Kinder, alle mit kleinen Makeln wie Stottern, Asthma oder Fettleibigkeit behaftet und deshalb von den anderen Kindern gehänselt und verfolgt, tun sich im „Club der Verlierer“ zusammen. Ihre enge Freundschaftsbande fordert ES zum Kampf heraus, um ES schließlich zu besiegen. Doch 30 Jahre später kehrt das Grauen zurück, und die mittlerweile Erwachsenen stellen sich, eines alten Kinderschwurs gedenkend, erneut zum Kampf. Sie erringen auch schließlich den Sieg, da sie immer eng zusammenhalten und sich schlicht weigern, an das Böse zu glauben, sondern die Monster auf „Peng! Du bist tot“-Kinderart mit Aspirator, Schleuder und ähnlichem Schwachsinn bekämpfen.

Wie in „Misery“ gibt es auch hier wenig Blut- oder Splattereinlagen (tatsächlich sind die wenigsten King-Verfilmungen so rabiat und blutrünstig wie der Ruf des Autors), dafür aber eine bemerkenswerte Detailtreue bezüglich der Vorlage und viel Sommer- und Kinder-Romantik. Die Kinder aus Bullerbü und die rote Zora lassen grüßen. Wunderschön Tim „Frank N. Furter“ Curry als spöttisch-böser Clown (King bedient sich bekanntlich gerne in der Trivialmythologie, sein Pennywise ist das Gegenstück zum Joker aus Batman), der nicht nur alle dämonisch freundlich mit Luftballons versorgt, sondern auch hin und wieder mit seinen „Totenlichtern“ ernst macht. Doch die Freundesschar muss auch mit weitaus realeren Gefahren kämpfen, sei es der unzurechnungsfähige, brutale Henry Bowers oder prügelnde Eltern.

Was an ES gefällt, ist die unaufdringliche Art, mit der der Film in Szene gesetzt ist: Weder gibt es besonders spektakuläre Regie- oder Kameraführungsmätzchen (von den rasenden Tunnelfahrten in der Kanalisation vielleicht einmal abgesehen), die hier von der Story eher ablenken als sie befördern würden, noch spielt sich einer der sechs Hauptdarsteller besonders in den Vordergrund, noch lenken bombastische Trickaufnahmen von der Handlung ab. Seine stärksten Momente hat das Epos dabei sicher mit den – gut gewählten – Kinderdarstellern, die erwachsenen Charaktere verblassen dagegen etwas. Immer wieder wird die laufende Handlung durch erklärende Rückblenden unterbrochen, um dann im letzten Filmdrittel rasant zu beschleunigen bis hin zum grandiosen Showdown-Finale, dessen Genuss nur dadurch leicht geschmälert wird, dass die Spinne, bei King noch als die gruseligste aller ES-Manifestationen imaginiert, im Film eher dürftig animiert und wenig erschreckend einherkommt. „Stephen King’s Es“ ist gute und angenehm gruselige Unterhaltung für einen langen, verregneten Film-Sonntagnachmittag, Differenziertheit und Tiefe des Buches kann der Film allerdings nicht erreichen – dies wäre aber auch zu viel verlangt gewesen.


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