Land of the Dead

Land of the Dead

Land of the Dead (OT: Land of the Dead); Regie: George A. Romero; Frankreich, 2005.

Darsteller:
Simon Baker (Riley), John Leguizamo (Cholo), Dennis Hopper (Kaufman), Asia Argento (Slack), Robert Joy (Charlie), Eugene Clark (Big Daddy), Joanne Boland (Pretty Boy), Tony Nappo (Foxy), Jennifer Baxter (Number 9), Boyd Banks (Butcher), Jasmin Geljo (Tambourine Man), Maxwell McCabe-Lokos (Mouse), Tony Munch (Anchor), Shawn Roberts (Mike), Pedro Miguel Arce (Pillsbury) …

Inhalt:
Eine Armee der Untoten beherrscht die Welt, und die letzten Überlebenden haben sich hinter den Mauern einer zerstörten Stadt verschanzt. Doch auch in der letzten Bastion der Menschheit herrscht Unruhe: Revolution liegt in der Luft, Straßenkämpfe sind an der Tagesordnung, und mit jeder Nacht, die verstreicht, entwickeln sich die Zombies vor den Toren der Stadt zu immer mächtigeren Kreaturen …

Kritik:
Zumindest das Konstrukt ist in „Land of the Dead“ das bislang anspruchsvollste von Romeros Zombie-Filmen: In „Night of the Living Dead“ hatten sich die Menschen in einem Landhaus verschanzt, in „Dawn of the Dead“ in einem Einkaufszentrum und in „Day of the Dead“ in einem Bunker – der vierte Teil der Trilogie, wie er paradoxerweise oft gerne genannt wird, sieht gleich eine ganze Stadt als Rückzugsort der letzten Menschen vor, und in der Stadt nochmals einen Wolkenkratzerkomplex als Rückzugsort der Reichen vor dem Pöbel. Hier herrscht Kaufman (Dennis Hopper), egozentrisch und arrogant, wie weiland Edgar Allan Poes Prinz Prospero in seiner Burg. Und wie dieser dem roten Tod, vulgo der Pest, nicht entgehen konnte, ist bei einem Altkommunisten wie Romero natürlich auch das Schicksal jedweder selbsternannten Elite von Anfang an besiegelt.

Im Gegensatz zu Zack Snyders joggenden Untoten sind die Zombies bei Romero ganz die Alten geblieben: eine sich nur allmählich schlurfend nähernde Bedrohung, deren Gefahrenpotenzial allein aus der schieren Übermacht resultiert – und aus der Tatsache, dass sie langsam so etwas wie Intelligenz und kollektives Bewusstsein entfalten. Es ist eine triste und graue Welt, der ganze Film ist in grau-bräunliche Sepiatöne getaucht, was ihm eine surreale und äußerst morbide Atmosphäre gibt. Gleichzeitig ist es ein sehr moderner, schneller Horrorthriller geworden, jede Menge Action ist angesagt, wobei die kurzen, aber harten Schlagabtausche mit den Zombies teilweise schon knapp an der Grenze zum Funsplatter schrammen, diese aber zum Glück nicht wesentlich überschreiten. Hin und wieder darf eben auch mal ein Lacher sein: Etwa wenn der „Metzger-Zombie“ dem mit scharf gemachter Handgranate bewaffneten Angreifer einfach die Hand abhackt. Dieser schaut dann fassungslos auf seinen Armstumpf, dann noch fassungsloser auf den Boden vor sich, wo seine Hand liegt, die Handgranate immer noch umklammert. Und … bumm! Äußerst atmosphärisch dann wieder die Bilder der aus dem Fluss auftauchenden Zombies, nachdem sie die Wassergrenze einfach (und logischerweise ohne Atemnot) auf dem Grund durchwandert haben.

An den Schauspielern hakt es ein wenig, teilweise hat man in dem Zwielicht sogar Mühe, die ganzen gesichts- und profillosen Jungspunde mit ihren platten Sprüchen auseinanderzuhalten, und selbst Dennis Hopper spielt den Bösewicht zwar routiniert, aber ohne eigene Akzente. Immerhin gibt es Asia Argento zu sehen, wie immer ein Augenschmaus. Außerdem: Was interessieren einen in einem Zombiefilm die Schauspieler? Auch bei der Story denkt man, dass die Ausgangslage mehr Potenzial geboten hätte als eine profane Zankerei um einen gepanzerten Kampftruck, die zudem ihre Längen hat. Doch an morbider Untergangsstimmung und beklemmender Atmosphäre hat „Land of the Dead“ einiges zu bieten, hier gibt es die überzeugendsten Zombies der Filmgeschichte, und schlussendlich lässt sich das Fazit ziehen, dass Romero hier zwar kein neues Meisterwerk, jedoch eine solide und gute Arbeit abgeliefert hat.


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