Geschichten, die zum Wahnsinn führen

Geschichten, die zum Wahnsinn führen

Geschichten, die zum Wahnsinn führen (OT: Tales that witness Madness); Regie: Freddie Francis; Großbritannien, 1973.

Darsteller:
Jack Hawkins (Dr. Nicholas), Donald Pleasence (Dr. R.C. Tremayne), Georgia Brown (Fay Patterson), Donald Houston (Sam Patterson), Russell Lewis (Paul Patterson), David Wood (Phillipe, the tutor), Suzy Kendall (Ann Patrick / Beatrice), Peter McEnery (Timothy Patrick / Albert), Neil Kennedy (1st Removal Man), Richard Connaught (2nd Removal Man), Beth Morris (Polly), Frank Forsyth (The Evil Watcher / Uncle Albert (photo)), Joan Collins (Bella Thompson), Michael Jayston (Brian), Kim Novak (Auriol Pageant), Michael Petrovitch (Kimo), Mary Tamm (Virginia ‚Ginny‘ Pageant), Leslie Nunnerley (Vera), Leon Lissek (Keoki), Zohra Sehgal (Malia) …

Inhalt:
In der psychatrischen Klinik von Doktor Trimaine verwischen sich die Grenzen zwischen Wahnsinn und Wirklichkeit auf erschreckende Weise. Trimaine ‚weiß‘ um die meist blutigen Geheimnisse seiner 4 besonders zu beobachtenden Patienten und schildert deren Geschichten dem eben angekommenen Klinik- Inspektor.

Kritik:
„Geschichten, die zum Wahnsinn führen“ ist ein weiterer Vertreter der zu dieser Zeit sehr beliebten Episodenhorrorfilme à la „Die Todeskarten des Dr. Schreck„. Das vorliegende Machwerk von Horror-Vielfilmer Freddie Francis kann seine Parallelen zum ein Jahr vorher entstandenen Amicus-Film „Asylum“ („Irrgarten des Schreckens“) von Roy Ward Baker allerdings nicht verleugnen und wirkt ziemlich abgekupfert: Hier wie dort geht es darum, dass der Leiter einer Irrenanstalt einem Besucher seine Insassen „vorführt“ – die dann ihre Geschichten erzählen, welche sie letztlich in die Klapse gebracht haben.

Die Episoden sind sowohl von der Inszenierung als auch von den Plots her eher schwach. Es geht um …

  1. einen Jungen, der unter seinen streitsüchtigen Eltern leidet und in eine Phantasiewelt flüchtet, in der er einen Tiger als Freund hat. Man ahnt schon früh, dass der Tiger nach und nach immer realere Züge annimmt.
  2. einen Antiquitätenhändler, der ein altes Gemälde sowie ein altes Hochrad erwirbt. Beides gehört auf unheimliche Weise zusammen und von „Onkel Albert“, der auf dem Gemälde abgebildet ist, geht eine eigenartige, suggestive Kraft aus, die die Grenzen zwischen Zeit und Raum einreißen kann …
  3. einen Naturliebhaber, der zum Leidwesen seiner Frau Baumstümpfe in die Wohnung schleppt und an diesen dann feminine Qualitäten zu entdecken beginnt. Was für die Frau (bezaubernd: Joan Collins) nicht gut endet.
  4. um einen Voodoo-Anhänger, der auf besonders perfide Art und Weise seinen Göttern ein Blutopfer darbringt.

Sicher, die Geschichten haben ihren 70er-Jahre Brit-Grusel-Charme, vermögen einen aber nicht wirklich in Bann zu ziehen. In allen Fällen ahnt man viel zu schnell, worauf es hinausläuft, auf überraschende Wendungen hofft man vergebens, und auch die obligatorische Schlusspointe wirkt eher lahm und aufgesetzt. Geht es um Episodenhorror, ist man bei den Filmen von Amicus sicher besser aufgehoben.


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