Frankensteins Sohn

Frankensteins Sohn

Frankensteins Sohn (OT: Son of Frankenstein); Regie: Rowland V. Lee; USA, 1939.

Darsteller:
Basil Rathbone (Baron Wolf von Frankenstein),Boris Karloff (The Monster),) Bela Lugosi (Ygor), Lionel Atwill (Krogh), Josephine Hutchinson (Elsa von Frankenstein), Donnie Dunagan (Peter von Frankenstein), Emma Dunn (Amelia), Edgar Norton (Benson), Perry Ivins (Fritz), Lawrence Grant (Bürgermeister), Lionel Belmore (Lang), Michael Mark (Ewald Neumüller), Caroline Frances Cooke (Mrs. Neumüller), Gustav von Seyffertitz (Bürger), Lorimer Johnston (Bürger) …

Inhalt:
Als der Zug mit Frankensteins Sohn, Baron Wolf von Frankenstein (Basil Rathbone), und seiner Frau Elsa (Josephine Hutchinson) auf dem Bahnhof des kleines Ortes Frankenstein einfährt, ist der Empfang frostig. Zu viel Leid hat die Familie schon über das Dorf gebracht, als dass man einen weiteren Vertreter der Sippschaft freundlich begrüßen könnte. Lediglich der dubiose Igor (Bela Lugosi), der seine eigene Hinrichtung am Galgen überlebt hat, zeigt sich angetan vom neuen Schlossbewohner und führt Frankenstein prompt zum Monster. Schon bald wird das Laboratorium wieder in Betrieb gesetzt, und wenig später gibt es neue Mordfälle in der Gegend …

Kritik:
Vom großartigen expressionistischen Stil des Vorgängers „Frankensteins Braut“ ist hier leider nicht viel übrig geblieben, lediglich die Empfangshalle des Frankenstein-Schlosses ist in ihrer Kargheit mit den freischwingenden Treppen ohne Geländer wundervoll bizarr in Szene gesetzt. Man bedauert aber, dass das Monster (wieder Boris Karloff) nunmehr zum stummen und tumben Erfüllungsgehilfen von Igors (Bela Lugosi) bösen Plänen degradiert wird, die Ambivalenz zwischen Schreckgestalt und mitleiderregender Kreatur fehlt hier völlig.

Basil Rathbone als Sohn von Frankenstein, der immer weiter in die Forscherrolle hineingezogen wird und sich dieser Magie nicht entziehen kann, macht seine Sache sehr gut, während Josephine Hutchinson als seine Frau Elsa weitgehend passiv und im Hintergrund bleibt. Glanzvolle und wunderbar komische Auftritte hat hingegen Lionel Atwill als Inspector Krogh, der einst einen Arm vom Monster abgerissen bekam und dessen künstlicher Arm oft ein merkwürdiges Eigenleben zu führen scheint.

Bei der Story handelt es sich um eine simple Rachegeschichte nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip, bei der Igor, der von Lugosi schön böse und verschlagen, aber auch ein wenig übertrieben verschroben dargestellt wird, der Strippenzieher ist. Mit der ursprünglichen Geschichte hat das wenig bis gar nichts mehr zu tun, darüber hinaus muss man allerlei Continuity-Fehler schlucken. Entsprechend tritt das Monster erst spät und dann auch nur selten in Erscheinung, wird im Expressverfahren wiederbelebt und darf nur ganz zum Schluss noch den Sohn der Familie, also quasi Frankensteins Enkel, entführen. Die kommerziellen Absichten des Films sind jederzeit spürbar, dennoch ist das Ergebnis nicht wirklich schlecht und lässt sich als nostalgische Gruselgeschichte durchaus goutieren. Einen direkten Vergleich mit den Vorgängern sollte man dabei aber vermeiden.



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