Frankenstein kehrt wieder

Frankenstein kehrt wieder

Frankenstein kehrt wieder (OT: The Ghost of Frankenstein); Regie: Erle C. Kenton; USA, 1942.

Darsteller:
Cedric Hardwicke (Frankenstein), Ralph Bellamy (Erik), Lionel Atwill (Doktor Bohmer),Bela Lugosi (Ygor), Evelyn Ankers (Elsa), Janet Ann Gallow (Cloestine), Barton Yarborough (Dr. Kettering), Doris Lloyd (Martha), Leyland Hodgson (Chief Constable), Olaf Hytten (Hussman), Holmes Herbert (Magistrat), Lon Chaney Jr. (das Monster) …

Inhalt:
Weiterhin scheint ein böser Fluch auf dem Städtchen Frankenstein zu liegen, und die Bürger entschließen sich zu einem radikalen Schritt: Sie sprengen die Burg der von Frankensteins in die Luft, befreien dadurch aber erst, ohne es zu merken, das Monster, welches, im Teil davor als unsterblich deklariert, auch die Säuregrube überlebt hat und in ihr nur eingeschlossen war. Seltsamerweise hat auch der in Teil 3 erschossene Ygor überlebt, dieser nimmt nun Kontakt mit Dr. Ludwig Frankenstein auf, ein im Nachbardorf amtierender weiterer Sohn der weitverzweigten Sippe. Dieser soll dem Monster ein „gutes“ Gehirn einpflanzen, bloß welches, darüber sind sich die Beteiligten nicht einig. Frankenstein hat das Gehirn seines vom Monster ermordeten Assistenten vorgesehen, Ygor träumt davon, dass sein eigenes Gehirn im Monster weiterlebt, und selbst das Monster meldet eigene Wünsche an …

Kritik:
Die Inhaltsangabe lässt es schon erahnen: „The Ghost of Frankenstein“ hat sich unterdessen meilenweit vom künstlerischen Anspruch der beiden ersten Teile entfernt und will nur noch eines, ein trashiger Reißer sein. Dafür nimmt man auch sperrangelweit aufklaffende Plotholes in Kauf, etwa die doch langsam etwas übertriebene Zähigkeit von Ygor (Bela Lugosi), der nicht nur den Strick, sondern auch Pistolenkugeln überlebt. Während das Monster von Lon Chaney jr. mehr schlecht als recht gespielt wird, kommt Ygor mehr noch als in „Son of Frankenstein“ die Hauptrolle zu, was dem Film nicht unbedingt gut tut, da der Ygor-Charakter doch zu schrullig und karikaturenhaft angelegt ist, um eine wirklich tragende Funktion zu verkraften – zu dem ewigen Handlanger will die Rolle des schurkigen Protagonisten einfach nicht recht passen.

Ansonsten geht es kunterbunt hin und her, die Zuneigung des Monsters zu einem kleinen Mädchen wird als Versatzstück aus dem ersten Teil zu einer Entführung ausgewalzt, der wütende Mob ist natürlich auch wieder dabei, die Kreatur wird eingesperrt, befreit sich wieder, und alle Beteiligten versuchen ihre ureigensten Interessen durchzubringen, bis beim Showdown einmal mehr alles in Flammen steht.

Das hört sich jetzt alles schlimmer an, als es ist, nicht zuletzt die gnädig kurze Laufzeit von 64 Minuten lässt den Film doch recht kurzweilig vorübergehen, und einige Bilder – etwa das Monster auf dem Dach des Hauses – sind Regisseur Erle C. Kenton durchaus stimmungsvoll gelungen. Man wird allerdings auch den Eindruck nicht los, dass hier einige gute Ideen und Ambitionen nicht richtig umgesetzt werden konnten.



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