Die Stadt der verlorenen Kinder

Die Stadt der verlorenen Kinder

Die Stadt der verlorenen Kinder (OT: La Cité des enfants perdus); Regie: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro; Frankreich, 1995.

Darsteller:
Ron Perlman (One), Daniel Emilfork (Krank), Judith Vittet (Miette), Dominique Pinon (le scaphandrier / les clones), Jean-Claude Dreyfus (Marcello), Geneviève Brunet (la Pieuvre), Odile Mallet (la Pieuvre), Mireille Mossé (Mademoiselle Bismuth), Serge Merlin (Gabriel Marie (Cyclops Leader)), Rufus (Peeler), Ticky Holgado (Ex-acrobat), Joseph Lucien (Denree), Mapi Galán (Lune), Briac Barthélémy (Bottle), Pierre-Quentin Faesch (Pipo), Alexis Pivot (Tadpole), Léo Rubion (Jeannot) …

Inhalt:
Auf einer ausrangierten Plattform im Meer haust Krank mit seinen geklonten Brüdern, Mademoiselle Bismuth und Irvin, dem Gehirn. Krank altert rasend schnell, weil er nicht träumen kann. Unterstützt von den Zyklopen entführt er die Kinder aus der Hafenstadt, um sich ihre Träume einzuverleiben. Doch als er das Baby Denrée entführt, machen sich der unglaublich starke One und die neunjährige Miette auf die Suche. Ein utopisch-apokalyptisches Abenteuer jenseits aller Vorstellungskraft beginnt.

Kritik:
Eine absolut märchenhafte und skurrile, phantastische Traumwelt haben Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro hier erschaffen, mit bizarren Gestalten und voller Phantasie. Die Geschichte um den Tyrannen Krank und den gutmütigen Muskelprotz One wird teilweise humorig, dann wieder alptraumhaft düster in Szene gesetzt. Im Strudel der überbordenden Einfälle und visuellen Gimmicks gerät die erzählte Geschichte allerdings leider ins Hintertreffen, man hat reichlich Mühe, der verworrenen Handlung zu folgen, geschweige denn dass sie einen wirklich zu fesseln vermag.

So bleibt das Resumee gespalten: Man genießt diesen Film wie eine grelle Jahrmarktattraktion, fiebert aber nicht wirklich mit, die überzeichneten Charaktere bleiben zu schablonenhaft, als dass sich irgendeine Identifikationsfigur anböte. Während „Die fabelhafte Welt der Amélie“ des gleichen Regie-Duos den Zuschauer am Herzen berühren konnte, ist „Die Stadt der verlorenen Kinder“ ein zwar interessanter Filmgenuss mit vielen visuellen Aha-Erlebnissen, dem aber auch eine befremdliche Sterilität zu eigen ist.


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