Der Teufel auf Rädern

Der Teufel auf Rädern

Der Teufel auf Rädern (OT: The Car); Regie: Elliot Silverstein; USA, 1977.

Darsteller:
James Brolin (Wade Parent), Kathleen Lloyd (Lauren), John Marley (Everett), R.G. Armstrong (Amos Clements), John Rubinstein (John Morris), Elizabeth Thompson (Margie), Roy Jenson (Ray Mott), Kim Richards (Lynn Marie), Kyle Richards (Debbie), Kate Murtagh (Miss McDonald), Robert Phillips (Metcalf), Doris Dowling (Bertha), Henry O’Brien (Chas), Eddie Little Sky (Denson), Lee McLaughlin (Marvin Fats) …

Inhalt:
In einer Kleinstadt im Südwesten der USA taucht plötzlich eine schwarze Limousine auf und beginnt, wahllos Menschen zu überfahren. Was zunächst wie das Werk eines Amokfahrers aussieht, gewinnt an Brisanz, als sich die Aussagen häufen, dass der Wagen gar keinen Fahrer hat. Sheriff Wade Parent versucht verzweifelt, das mörderische Auto zu stoppen. Es entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, an dem der intelligent agierende Wagen durchaus seine Freude zu haben scheint.

Kritik:
Ein Auto, das ohne sichtbaren Fahrer offenbar selbst (finster) beseelt ist und eine blutige Reifenspur von Morden nach sich zieht: Das klingt bisschen nach „Christine“, bisschen nach „Duell“, und sehr nach Trash. Ist es aber nicht: Das preiswert produzierte B-Movie von Elliot Silverstein, dem wir immerhin auch den phänomenalen Neowestern „Der Mann, den sie Pferd nannten“ (1970) verdanken, nimmt sich selbst und seine Geschichte absolut ernst und kommt grimmig und düster einher.

„Hauptdarsteller“ ist natürlich das Auto, ein umgebauter Lincoln Mark III. Ganz nach alter Horror-Suspense-Schule wird es erst allmählich in den Film eingeführt, bevor wir es in ganzer Pracht bewundern dürfen. Doch auch dann verfehlt es seine Wirkung nicht: Die schwarzgetönten Scheiben, das heruntergezogene Dach, die massiven Stoßstangen und der „böse Blick“ durch die tiefliegenden Scheinwerfer ergeben zusammen eine wahrhaft unheimliche Optik, hinzu kommt, dass das „Verhalten“ des Wagens nicht immer geradlinig den Erwartungen des Zuschauers entspricht und so manch unerwartete Wendung bereithält.

Von den anderen Darstellern ist zumindest nichts Schlechtes zu berichten, James Brolin als Sheriff Wade Parent und Kathleen Lloyd als seine Love Interest Lauren machen ihre Sache gut, ohne indes Glanzpunkte setzen oder weiter in Erinnerung haften bleiben zu können. Besonders schön die Szene, in der Lauren das Auto beschimpft und verhöhnt, um es aus der Reserve zu locken. Die Stunts selbst sind ungewöhnlich anzusehen, auch wenn (oder gerade weil) hin und wieder mit beschleunigtem Film der Dynamik etwas nachgeholfen wurde.

Am Schluss steht einmal mehr die (endgültige?) Vernichtung des Bösen. Hierbei verzichtet der Film bewusst auf eine Erklärung, wo das Auto nun genau herkam und wie es heraufbeschwört wurde, was manche enttäuschen mag, aber der existenziellen Story sicher besser zu Gesicht steht als eine aufgesetzte Exploration. Es muss reichen, dass der schwarze Wagen eine Verkörperung des Bösen, des Teufels, darstellte – was durch das Zurückweichen der sonst jede Hindernisse durchbrechenden Limousine vor dem Friedhof (geweihte Erde!) auch mehr als deutlich wird. Alles in allem ein solide inszenierter Horrorfilm aus der B-Movie-Ecke, der durch seine schnörkellose Gradlinigkeit gefällt und überdies beeindruckende Landschaftsaufnahmen der amerikanischen Wüste auf seiner Habenseite hat.


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